Bei Bedenken bezüglich Herzgesundheit benötigen wir unbedingt einen Arzt des Vertrauens und besonders einen, der uns zuhört.
Statistiken zeigen, dass jede zweite Frau irgendwann an einer Herzerkrankung, hervorgerufen durch Arteriosklerose, stirbt. Dazu könnte man auch Schlaganfall zählen, nichts anderes als ein Infarkt im Gehirn.
Im Gegensatz dazu stirbt 1 von 25 Frauen an Brustkrebs.
Arteriosklerose ist häufig gepaart mit Diabetes, Insulinresistenz, hohem Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, vermindertem Schilddrüsenhormon, zu viel Homocystein, u.a.
Unabhängig davon, wo Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum ersten Mal auftreten, sie sind immer im gesamten Körper vorhanden.
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren für Herzerkrankungen, die jeder Frau (und jedem Mann) bekannt sein sollten:
1. Arteriosklerose
bedeutet eine Ansammlung von oxidiertem Fett in Blutgefäßen, die verkalken und schließlich Gefäß-und Herzschäden verursachen.
Dieser Zusatnd liegt allen Erkrankungen der Herzkranzgefäße zugrunde und ist für die Mehrzahl der Todesfällle in der westlichen Welt verantwortlich.
Freie Radikale schädigen die Endothel-Auskleidung (=Innenseite der Blutgefäße) der Arterien, dies wird wiederum durch glykämischen Stress (hoher Zuckerspiegel), Transfette, falsche Ernährung, emotionalem Stress und Mirkronährstoffmangel verursacht.
2. Emotionaler Stress
spielt bei Herzkrankheiten eine sehr große Rolle. Emotionen wie Depression, Angst, Panik und Trauer verursachen eine Verengung der Blutgefäße und behindern dadurch den freien Blutfluss. Alles, was zu einer Verengung der Blutgefäße führt, lässt unser Herz und unsere Gefäße härter arbeiten.
Glückliche, mit Freude erfüllte Frauen erreichen häufig trotz hohem Cholesterinspiegel ein gesundes hohes Alter, während jüngere Frauen, deren Leben von Feindselikeiten, Angst und Depression geprägt ist, erste Symptome einer Herzerkrankung bereits Anfang 50 zeigen, trotz einem normalen Cholesterinspiegel.
3. Insulinresistenz
Unter Insulinresistenz versteht man eine verminderte oder aufgehobene Wirkung des Hormons Insulin in den Geweben, nach langem Zuckermissbrauch.
Über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Herzkrankheiten liegen enorme Datenmengen vor. Eine Ernährung mit zuviel Zucker und einfachen Kohlehydraten und zuwenig an gesunden Fetten erhöht das Risiko für Herzerkrankungen enorm.
4. Lebensstil
Bewegungsmangel in Kombination mit ungesunder Ernährung (Junk Food und Fertigprodukte mit Transfetten, zuviel Zucker und ein Zuviel an tierischem Protein) schaffen die Voraussetzung für zelluläre Entzündungen, und des weiteren für Bluthochdruck, Diabetes und Herzkrankheiten.
5. Depression
ist durchwegs mit einem hohen Risiko für Herzerkrankungen bei Männern und Frauen verbunden. Bisher war gut bekannt, dass Depresssion als Folgeerscheinung nach einem Herzinfakt sehr häufig vorkommt. Neuere Daten belgen, dass Depression ein wichtiger, unabhängiger Risikofaktor für eine Herzerkrankung ist. Depressive Frauen entwickeln doppelt so häufig eine Erkrankung der Herzkranzgefäße wie nicht depressive Frauen.
6. Niedrige Herzfrequenzvariabilität (HRV=Heart Rate Variability)
Neueste Studien haben gezeigt, dass eine dauernd niedrige HRV der wichtigste Faktor und Prädiktor für Herzerkrankungen ist.
Als Herzfrequenzvariabilität wird die natürliche Variation der Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Herzschlägen bezeichnet. HRV ist außerdem ein Indikator für die Fähigkeit eines Organismus, die Herzfrequenz den körperlichen und mentalen Anforderungen anzupassen.
HRV ist eine der nützlichsten Messgrößen, um festzustellen, ob sich der Körper im Entspannungs- oder Stressmodus befindet.
Je höher die RHV ist, umso perfekter funktioniert der Körper. Niedrige Werte bedeuten, dass ein Zweig des autonomen Nervensystems, meist der sympathische, dominiert.
Z.B. bedeutet bei (Leistungs)Sportlern eine niedrige HRV, dass der Körper nach einem Training noch Erholungszeit braucht, nur eine hohe HRV ermöglicht Höchstleistungen.
Geräte wie Apple Watch oder ähnliche sind einfach zu verwenden und sehr aufschlussreich.
7. Hormonersatztherapie
Studien zeigen, dass die Herzgesundheit bei Frauen ab 50 positiv durch Hormonersatztherapie beinflusst werden kann, allerdings ist es wichtig, naturidente Hormone (Yams Wurzel) zu verwenden. Der Therapiebeginn muss am Beginn der Wechseljahre stattfinden, z.B. belegt eine Studie, dass Frauen, welche die Therapie zwischen 50 und 59 begannen, ein um 44% niedrigeres Risiko einer Herzkrankheit hatten, und dass ein späterer Beginn einer Hormonersatztherapie eher nachteilig und keinesfalls empfehlenswert ist. Von synthetischen Hormonen wird bezüglich Herz-Kreislauferkrankungen wegen erhöhtem Risiko abgeraten.
Einfache Tipps zur Verbesserung der Herzgesundheit
Da das Herz so direkt mit Emotionen und Gefühlen verbunden ist und von diesen stark beinflusst wird, ist gerade die Lebensmitte oft ein perfekter Zeitpunkt, den Mut zu finden, jene Aspekte zu ändern, welche dem Leben nicht mehr dienen.
- Regelmäßige Bewegung
Studien zeigen, dass das Risiko für Arteriosklerose bei Frauen geringer ist, wenn sie regelmäßig Sport betreiben. Sport steigert auch das "gute Cholesterin" HDL, stärkt den Herzmuskel, versorgt den Körper mit Sauerstoff, hilft ein gesundes Gewicht zu halten, stärkt das parasympathische Nervensystem, verringert das Risiko für Diabetes und macht insgesamt glücklicher.
30 Minuten lang, 5-6 mal pro Woche wären ideal, und das Training sollte Ausdauer, Kraft und Flexibilität berücksichtigen. - Nicht Rauchen
Eine Studie zeigte, dass Frauen, die rauchen, ein 4 mal höheres Risiko für eine Erkrankung der Koronararterien hatten, als Frauen, die nie geraucht hatten. Bemerkenswert: bereits nach zwei Jahren des Rauchstopps sank das Risiko auf das einer Nichtraucherin. - Gesunde Ernährung
mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und gesunden Fetten (Omega3)
minimiere einfache Kohlehydrate wie Zucker und Stärke, Transfette (Fertigprodukte, Frittiertes) und tierische Produkte (Fleisch, Milchprodukte, Eier) - Herzgesunde Nahrungsergänzungen
B-Vitamine insbesonders B12, B6 und Folsäure
Omega3 aus Fisch-oder Algenöl
Magnesium besonders wenn Magensäurehemmer oder Diuretika eingenommen werden
Kalzium hilft, den Blutdruck normal zu halten
Coenzym Q10 verbessert die Pumpfähigkeit des Herzens. Studien haben gezeigt, dass fast die Hälfte der Patientinnen mit Bluhochdruck einen Q10 Mangel aufweist.
Vitamin E eine Studie über die Auswirkungen von Vitamin E ergab, dass die tägliche Einnahme von 400 bis 800 IE ein Jahr lang eine 77%ige Abnahme der Herz-Kreislauf- Erkrankungen bewirkte.
Selen wirkt als Antioxidans einer Schädigung der Blugefäßwände entgegen
OPC aus Traubenkernen oder Kiefernrinde gewonnen, ein wertvolles Flavonoid gegen Herzkreislauf-Erkrankungen
Alpha-Liponsäure (ALA) dieses einzigartige Antioxidans schützt Zellen vor Schäden freier Radikale
Vitamin C dieses starke Antioxidans schützt die Innenauskleidung der Blutgefäße und unterstützt die Aufnahme von Kalzium und Magnesium, zwei wichtige Mineralien für die Herzgesundheit.
Weißdorn ein altbewährtes Mittel für Erkrankungen des Herzens
Knoblauch hat eine lange Tradition bei der Behandlung von Bluthochdruck - Mundhygiene
Studien haben gezeigt, dass Zahnfleischerkrankungen ein Risikofaktor für Herzkranzgefäße und Schlaganfall sind. Parodontitis kann leicht verhindert oder behandelt werden, durch gewissenhaftes Putzen, Zahnseide und professionelle Mundhygiene beim Zahnarzt. - Haustiere
Es ist gut dokumentiert, dass die Anwesenheit eines Haustieres den Blutdruck senkt und entspannt. Ein Haustier hilft uns, unsere Blutgefäße und den Herzrhythmus zu stabilisieren. Menschen mit Haustieren haben gewöhnlich einen niedrigeren Blutdruck und weniger Pulsschläge. Auch Tiere anderer Personen oder im Tierheim zu besuchen bringt Vorteile. - Freunde
Zeit mit Freunden zu verbringen ist heilsam. Die Anzahl und Vielfalt unserer Freunde trägt entweder zu Herzgesundheit bei, oder zu deren Mangel. Studien zeigen auch, dass unser Herz dann optimal arbeitet, wenn wir uns in der Welt als wertvoll, unabhängig und handlungsfähig wahrnehmen. Das Risiko für Herzerkrankungen steigt jedoch mit dem Gefühl, keine Autonomie zu besitzen. - Freude ausdrücken
Ein gesundes Herz-Kreislauf-System ist untrennbar mit dem regelmäßigen Ausdruck von Freude und Kreativität verbunden. Der freie Ausdruck aller möglichen Emotionen (auch Wut, Angst, Frustration, ...) könnte die wirkungsvollste, vorbeugende Maßnahme für Herzkrankheiten sein. - Auf den Körper hören
Im Gegensatz zu Männern haben Frauen mit Herzinfakt oft keine Brustschmerzen, stattdessen können sich Kieferschmerzen und Bauchschmerzen zeigen. Oder das erste Anzeichen eines Herzinfarktes könnte eine Herzinsuffizienz sein, mit verräterischen Veränderungen im EKG. Frauen mit Brustschmerzen werden weniger oft zur vollständigen Abklärung an den Kardiologen überwiesen! Ein normales Angiogramm bei einer Frau mit Symptomen bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass sie keine Herzerkrankung hat. Frauen sind immer noch unterdiagnostiziert und unterbehandelt, und das Risiko, in einem Krankenhaus an Herzinfarkt zu sterben, ist bei einer Frau doppelt so hoch wie bei einem Mann. - Bowen Behandlungen
Jede Bowen Behandlung zielt darauf ab, den gesamten Körper zu entspannen, die Versorgung zu verbessern und speziell das autonome Nervensystem auszubalancieren.
Insbesondere die Grifffolgen für Thorax, Brustbein und Vagus können sehr unterstützend bei Herz-Kreislauf-Beschwerden sein. - Folge deinem Herzen
Das vom Herzen kommende EKG Signal ist doppelt so stark wie das EEG Signal der Gehirnwellen. In der Lebensmitte signalisieren uns unsere Herzen, auf unsere tiefsten Wünsche zu achten, einschließlich der Suche nach einer echten Verbindung zu uns selbst, zu anderen und zur Quelle. Wenn wir uns erlauben, uns mit etwas Größerem als uns selbst zu verbinden, erleben wir das, was die Experten des Heartmath Instituts Herzkohärenz nennen. Ein Zustand optimaler Leistung, in dem das Nerven-, Herzkreislauf-, Hormon- und Immunsystem effizient und harmonisch arbeiten.
Herzkohärenz zeigt sich in einem Gefühl von Wohlbefinden, emotionaler Stabilität und Achtsamkeit. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass unser Herz kohärenter wird, wenn wir Gefühle der Dankbarkeit, der Liebe und des Mitgefühls haben oder bewusst generieren. Diese positiven Gefühle optimieren den Blufluss, öffnen die Blutgefäße und nähren alle Gewebe, - ganz besonders das HERZ.
Quellen: Dr. Dean Ornish, Revolution in der Herztherapie
Dr. Michael Greger, How Not To Die
Dr. Christiane Northrup, latest blog, Heart health in women
Dr. Nicolai Worm, Menschenstopfleber